pictureservlet

Je 500 Euro für vier Sportvereine aus einem Topf des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen

VON ULRICH FINKEMEYER

Kreis Herford. Es sei nur ein „Tropfen auf einen großen heißen Stein“, sagt Nils Wörmann, Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB) Herford, zur Tatsache, dass der Landessportbund NRW für das Projekt „Sport für Flüchtlinge“ 211.000 Euro an 471 Sportvereinen in 52 Städten und Kreisen bereitstellt. Jetzt überreichte Wörmann symbolisch vier Schecks über je 500 Euro an Vertreter der Vereine TV Concordia Enger, FC Rot-Weiß Kirchlengern, Löhner Tennisclub Rot-Weiß und Boxsportverein Herford.

Diese vier Vereine im Kreissportbund Herford hatten einen entsprechenden Antrag gestellt und damit „ein deutliches Zeichen des Willkommens“ (Wörmann) abgegeben. Die schon angelaufenen oder geplanten Aktivitäten der genannten Vereine reicht von klassischen Kursangeboten in Ballsportarten, Sprachförderung für Flüchtlinge bis hin zur Sammlung von Sportkleidung.

So berichteten Jörg Große-Wortmann und Jan Kallabis vom FC RW Kirchlengern, dass eine Gruppe von drei bis sechs Flüchtlingen jeden Samstag in der Sporthalle Südlengern Fußball spielen. Sie hätten sich auch schon ein Spiel der 1. Mannschaft angesehen. „Hier tut sich eine Chance auf, diese Menschen über das Vereinsleben zu integrieren“, sagte Große-Wortmann. Die „Anschubfinanzierung“ (Wörmann) von 500 Euro werde der FC RWK für den Kauf von Hallenschuhen verwenden, ergänzte Jan Kallabis. „Bei uns in Enger hat es bereits eine Sammlung von Sportkleidung gegeben für mehrere Gruppen von Flüchtlingen, die in den Abteilungen Badminton, Hockey und Fußball erste sportliche Aktivitäten unternommen haben“, schilderte Gerhard Feldmann, Vorsitzender des TVC Enger.

„In unserem Tennisverein haben zwei Vereinsvertreter damit begonnen, für Flüchtlinge zwei Stunden Tennis inklusive Bewegungsformen vorzubereiten“, ergänzte Bernd von Hören. Über Kontakte zur Stadt Löhne wolle wir interessierte Flüchtlinge ansprechen, so der Breitensportwart des Löhner Tennisclubs.

Die 500 Euro seien eine „super Sache“, doch sie reichten nicht weit, sagte Georg Kroner, Vorsitzender und Boxtrainer des BSV Herford. Kroner spricht aus langjähriger Erfahrung in Sachen Integration durch Sport. Der Verein habe zur Zeit Sportler aus 28 Nationalitäten im Boxtraining; Spätaussiedler, Asylsuchende und jetzt erste Flüchtlinge, für die erst einmal eine kostspielige Boxausstattung angeschafft werden müsse, so der BSV-Vorsitzende.

„Zur Integration von Flüchtlingen gehöre auch die soziale Integration. Hier können unsere Sportvereine einen wertvollen Beitrag liefern“, sagte LSB-Präsident Walter Schneeloch bei der Projektvorstellung. Der ursprüngliche Finanzplan von 100.000 Euro wurde kurzfristig angesichts der „erfreulichen Resonanz“ (Schneeloch) um 111.000 Euro erhöht.

Quelle: Neue Westfälische 25.03.2015